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Multiples Myelom

Multiples Myelom

Das Multiple Myelom (Plasmozytom) ist eine bösartige Erkrankung des Knochenmarks. Betroffen sind meist ältere Menschen. Bei Männern erfolgt die Diagnosestellung meist im Alter von 65-74 Jahren, bei Frauen meist in der Altersgruppe 75-84 Jahre. In Österreich werden pro Jahr etwa 500 Neuerkrankungen diagnostiziert.1

Das Multiple Myelom ist eine Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der sich Plasmazellen im Knochenmark ausbreiten. Aus bisher ungeklärten Gründen wird im Knochenmark die Bildung der für die Produktion von Antikörpern zuständigen B-Zellen gestört. Dadurch entstehen entartete B-Zellen, die nicht nur unbrauchbare Antikörper produzieren, sondern auch andere gesunde Zellen des blutbildenden Systems verdrängen.

Da die Myelomzellen knochenproduzierende Zellen hemmen sowie knochenabbauende Zellen anregen, sind Knochenschäden in Form von Schmerzen oder Brüchen ohne erkennbare Ursache ein häufiges Symptom. Außerdem können Müdigkeit aufgrund einer Blutarmut (Anämie), eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen aufgrund des Antikörpermangels sowie eine Gewichtsabnahme auftreten.

Behandlung
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Die Behandlung des Multiplen Myeloms ist dreigeteilt: Stabilisieren, Lindern und Zurückdrängen der Krankheit. Patient:innen, die unter einem akuten Nierenversagen leiden oder Blutungen und Infektionen, die durch die eingeschränkte Funktion des Knochenmarks begünstigt werden, werden schnellstmöglich stabilisiert. 

Zur Behandlung des Multiplen Myeloms stehen neben der Stammzelltransplantation und der Strahlentherapie zahlreiche Arzneimittel zur Verfügung. Die geeignete Therapie ist primär von Schwere und Verlauf der Krankheit, vom Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand der Patient:innen sowie von Begleiterkrankungen abhängig. Die Behandlungsdauer richtet sich nach dem Krankheitsverlauf und der Therapie. 

Patient:innen mit einem Multiplen Myelom haben durch unterschiedliche neue Therapien in den letzten Jahren eine wesentliche bessere Prognose erhalten. Dennoch ist eine Heilung nur bei wenigen Patient:innen möglich. Das Behandlungsziel bei den meisten Patient:innen ist daher auch die Lebenszeitverlängerung bei bestmöglicher Lebensqualität. Neue Therapieoptionen verlängern den Zeitraum, in dem die Krankheit nicht nachweisbar ist und die Patient:innen kein Krankheitsgefühl verspüren und folglich auch nicht behandelt werden müssen. 

  1. Statistik Austria. Krebserkrankungen in Österreich (2020) unter https://www.statistik.at/fileadmin/publications/Krebserkrankungen_in_OEsterreich_2020.pdf (zuletzt abgerufen am 19.11.2021)
 
AT_CP-206633_23Dez2022