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HIV/Aids

HIV/Aids – Krankheit, Symptome, Diagnose und Behandlung

Was ist HIV/Aids?

Die Abkürzung Aids steht für „Acquired Immune Deficiency Syndrome“, also erworbenes Abwehrschwäche-Syndrom. Aids ist eine Krankheit, die durch das Human Immunodeficiency Virus (Menschliches Immunschwäche-Virus, abgekürzt HIV) verursacht wird. HIV schädigt die körpereigenen Abwehrkräfte. Ausgelöst durch die geschwächte Abwehr ist der Körper der HIV-Infizierten anfällig für zum Teil lebensbedrohliche Erkrankungen, beispielsweise schwere Formen der Lungenentzündung, ausgedehnten Pilzbefall oder Tuberkulose. Erst in diesem Stadium spricht man dann von Aids.1,2 Eine HIV-Infektion kann nicht geheilt, aber mittlerweile gut behandelt werden.3 Laut Schätzungen von UNAIDS, einem Projekt der Vereinten Nationen, das Aktivitäten zur Bekämpfung der Krankheit koordiniert, lebten 2022 39 Millionen Menschen mit HIV.4 Von ihnen haben nur etwa 76 Prozent Zugang zu HIV-Medikamenten.4

So äußert sich eine akute HIV-Infektion: Symptome

Häufige Symptome, die mit einer HIV-Infektion einhergehen können:5

  • Lymphknotenschwellungen
  • Nachtschweiß
  • Hautveränderungen
  • Pilzerkrankungen

Die akute Infektion wird jedoch häufig nicht erkannt, da oft andere virale Erkrankungen („Grippe“) für die Symptome verantwortlich gemacht werden.6

Eine frühe Diagnose hat aus mehreren Gründen große Bedeutung: So werden wahrscheinlich etwa 50 Prozent aller Neuinfektionen durch frisch infizierte Patient:innen verursacht.6

HIV erkennen: Diagnose

Ob eine Infektion mit dem HI-Virus vorliegt, lässt sich mit einem HIV-Test herausfinden. Die heute üblichen Testverfahren weisen HIV-Antikörper im Blut nach, also bestimmte Proteine, die das Immunsystem selbst als Abwehrreaktion auf die Viren bildet.2

Leben mit HIV: Behandlung und Verlauf

Der Krankheitsverlauf ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Infiziert sich ein Mensch mit dem HI-Virus, führt das heute nicht mehr zwangsläufig zu Aids. Früh eingesetzt, können Medikamente das Auftreten von Aids verhindern. Allerdings macht sich das Virus in den ersten Monaten oder Jahren oft kaum oder gar nicht bemerkbar. Viele Menschen, die es in sich tragen, erfahren deshalb erst dann von ihrer HIV-Infektion, wenn sie schwer krank werden. Wird dies nicht mit Medikamenten behandelt, können Betroffene Lungenentzündungen und auch bestimmte Krebsarten entwickeln.

Die Krankheit ist bislang nicht heilbar. Wird sie jedoch frühzeitig erkannt und konsequent behandelt, muss eine HIV-Infektion heute nicht mehr tödlich enden. Die Erkrankung wird in der Regel mit einer Kombinationstherapie behandelt: Mehrere Medikamente sollen das Virus davon abhalten, sich zu vermehren. Das wichtigste Ziel der Therapie ist es, das Leben der Erkrankten bei möglichst guter Gesundheit zu verlängern.1,3

Häufige Fragen zu HIV/Aids

1. Ist Aids/HIV heilbar?

Nein, die Krankheit ist nicht heilbar. Wird sie frühzeitig erkannt und behandelt, haben HIV-Infizierte jedoch nahezu die gleiche Lebenserwartung wie Menschen ohne HIV-Infektion.7

2. Wie überträgt sich Aids/HIV?

HIV ist im Vergleich zu anderen Viruserkrankungen relativ schwer übertragbar. Die Übertragung erfolgt über infektiöse Körperflüssigkeiten wie Blut oder Sperma. Am häufigsten wird HIV beim ungeschützten Geschlechtsverkehr weitergegeben oder durch die gemeinsame Benutzung von Spritzen beim Drogenkonsum1. Eine HIV-infizierte Person gibt das Virus nicht weiter, wenn die folgenden drei Bedingungen erfüllt sind:3

  • Die antiretrovirale Therapie (ART) wird eingehalten und durch behandelnde Ärzt:innen überwacht.
  • Die Viruslast liegt seit mindestens sechs Monaten unter der Nachweisgrenze.
  • Es bestehen keine Infektionen mit anderen sexuell übertragbaren Erregern.

3. Kann HIV durch Küssen oder Speichel übertragen werden?

HIV ist im Alltag nicht übertragbar. Beim Küssen oder sonstigen Speichelaustausch durch z. B. Anhusten besteht keine Gefahr der Ansteckung.8

4. Kann sich Aids auf ein ungeborenes Kind übertragen?

Die HIV-Infektion des Neugeborenen ist seit der Einführung der antiretroviralen Transmissionsprophylaxe selten geworden. Bei korrektem Einsatz aller möglichen Präventivmaßnahmen beträgt die HIV-Übertragungsrate bei der Geburt heute nur noch weniger als 1 Prozent.9 Voraussetzungen für sicheres Stillen sind nach den Deutsch-Österreichischen Leitlinien vor allem eine nicht nachweisbare Viruslast (idealerweise in der gesamten Schwangerschaft, mindestens aber bei den beiden letzten Messungen vor der Geburt), die regelmäßige Einnahme der HIV-Medikamente sowie die Bereitschaft, die Viruslast von Mutter und Kind regelmäßig zu überprüfen.10

 

Weitere Angebote für Patient:innen und Interessierte

 
 

My MicroMacro


Informationen rund um das Thema HIV/Aids. Hilfreiche Tipps von Expert:innen sowie schnelle Antworten auf persönliche Fragen.

 
 

Aidshilfe


Die Deutsche Aidshilfe klärt über HIV/Aids auf und unterstützt Bedrohte und Betroffene bei der Selbsthilfe.

 

Informationen für medizinische Fachkreise

 
 

Janssen Medical Cloud


Weiterführende Informationen zur individualisierten HIV-Therapie.

 
 

RKI


Ratgeber des Robert Koch-Instituts für Fachkreise.

 
 

UNAIDS


UNAIDS ist ein Projekt der Vereinten Nationen, das Aktivitäten zur Bekämpfung der Krankheit koordiniert und auf seiner Webseite ausführlich über HIV/Aids informiert.

Die Informationen, die wir Patient:innen zur Verfügung stellen, können einen Besuch bei Ärzt:innen nicht ersetzen. Zudem können wir aus gesetzlichen Gründen Patient:innen und sonstigen Laien im Sinne des Heilmittelwerberechts (§ 10 HWG) keine werblichen Informationen über verschreibungspflichtige Medikamente bereitstellen.

  1. Deutsche Aidshilfe. Das Wichtigste zu HIV/Aids in Kürze. https://www.aidshilfe.de/hiv-aids Letzter Zugriff am 07.03.2024
  2. World Health Organization. HIV and AIDS. https://www.who.int/news-room/fact-sheets/detail/hiv-aids Letzter Zugriff am 07.03.2024
  3. NetDoktor. HIV und AIDS. https://www.netdoktor.de/krankheiten/aids/hiv-infektion-und-aids/ Letzter Zugriff am 07.03.2024
  4. UNAIDS. Global HIV & AIDS statistics - Fact sheet. https://www.unaids.org/en/resources/fact-sheet Letzter Zugriff am 07.03.2024
  5. Deutsche Aidshilfe. HIV-Symptome und Verlauf. https://www.aidshilfe.de/hiv-symptome-verlauf Letzter Zugriff am 07.03.2024
  6. HIV & more online. Akute HIV-Infektion. https://www.hivandmore.de/hiv-informationen/akute-infektion.shtml Letzter Zugriff am 07.03.2024
  7. Deutsche Aidshilfe. Leben mit HIV. https://www.aidshilfe.de/leben-mit-hiv Letzter Zugriff am 07.03.2024
  8. Deutsche Aidshilfe. HIV-Übertragung.  https://www.aidshilfe.de/hiv-uebertragung Letzter Zugriff am 07.03.2024
  9. Robert Koch-Institut. RKI-Ratgeber. HIV-Infektion/AIDS. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_HIV_... Letzter Zugriff am 07.03.2024
  10. Deutsche Aidshilfe. Neue Leitlinien: Stillen mit HIV ist möglich. https://www.aidshilfe.de/meldung/neue-leitlinien-stillen-hiv-moeglich Letzter Zugriff am 07.03.2024
 
EM-128865