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Prostatakrebs

Prostatakrebs

Was ist Prostatakrebs?

Beim Prostatakrebs, auch Prostatakarzinom genannt, handelt es sich um einen bösartigen Tumor der Vorsteherdrüse des Mannes, dem eine Entartung des Prostatagewebes zugrunde liegt. Obwohl das Prostatakarzinom oft früh erkannt wird und teils nur langsam voranschreitet, kann es im Krankheitsverlauf auch zur Bildung von Tochtergeschwulsten (Metastasen) in Knochen, Lymphknoten und anderen Geweben kommen. Die Zahl der Patienten ist, nach einem Anstieg Anfang der 2000er Jahre, seit 2011 leicht rückläufig und verläuft in den letzten Jahren eher konstant.1 Der Anstieg liegt zum einen am Einsatz neuer Methoden zur Früherkennung, durch die mehr Prostatakarzinome entdeckt werden, zum anderen aber auch an der allgemein gestiegenen Lebenserwartung. Der in den letzten Jahren konstante Verlauf wird auf den wieder nachlassenden Einsatz von Früherkennungsmethoden zurückgeführt.1

Vor dem 50. Lebensjahr ist Prostatakrebs selten – die meisten Männer erkranken mit etwa 70 Jahren.1 Prostatakrebs ist in Deutschland die zweithäufigste Krebserkrankung und Krebstodesursache bei Männern, obwohl sie bei frühzeitiger Diagnose gut zu behandeln ist.1

So äußert sich Prostatakrebs: Symptome

Da es keine typischen Symptome gibt, die frühzeitig auf einen bösartigen Prostatatumor hinweisen, bemerken die Betroffenen in der Regel zunächst nichts. Beschwerden treten meist erst auf, wenn das Geschwulst so groß geworden ist, dass es auf benachbarte Strukturen wie die Harnröhre übergreift.

Zu möglichen Symptomen gehören u. a. :2

  • Vermehrter Harndrang, insbesondere nachts
  • Probleme beim Urinieren
  • Schmerzhafte Ejakulation

Diese Symptome können jedoch auch auf eine andere Erkrankung hindeuten. Zur Klärung sollten immer Mediziner:innen zu Rate gezogen werden, die durch unterschiedliche Diagnoseverfahren die vorliegende Erkrankung feststellen und die richtige Therapie einleiten können.

Prostatakrebs erkennen: Diagnose

Gibt es Hinweise darauf, dass ein Mann an Prostatakrebs erkrankt sein könnte, kommen verschiedene Untersuchungsmethoden zum Einsatz.3 Bei der Tastuntersuchung (digital-rektale Untersuchung) tasten Ärzt:innen die Prostata vom Enddarm aus mit dem Finger ab. Eine weitere Maßnahme ist die Bestimmung des PSA-Wertes im Blut. PSA steht für prostataspezifisches Antigen, einem Eiweißstoff, der in der Prostata gebildet wird und normalerweise nur in sehr geringen Mengen im Blut vorhanden ist. Ein hoher PSA-Wert kann auf ein Prostatakarzinom, aber auch auf andere Erkrankungen hinweisen. Weitere Diagnosemethoden sind die Ultraschalluntersuchung der Prostata vom Enddarm aus, die Bildgebung mittels Magnetresonanztomographie (kurz MRT oder auch Kernspintomographie genannt) und – bei weiterhin bestehendem Verdacht auf eine Krebserkrankung – die Analyse von Gewebeproben (Biopsien).3

Wurde ein Prostatakarzinom festgestellt, kommen weitere bildgebende Verfahren in Betracht. Abhängig von dem Ergebnis der feingeweblichen (histologischen) Untersuchung der Gewebeprobe und anderer Faktoren wie dem PSA-Wert kommt eine Knochenszintigraphie, ein MRT oder eine Computertomographie (CT) zum Einsatz. Diese bildgebenden Verfahren können wertvolle Hinweise liefern, ob der Tumor schon Metastasen im Körper gebildet hat. Außerdem schätzen Mediziner:innen anhand dieser Untersuchungen ein, wie aggressiv der Tumor und – damit verbunden – wie hoch das Risiko ist, dass dieser wachsen oder sich in andere Organe ausbreiten könnte. Von der Einschätzung und dem Krankheitsstadium hängt die Therapie ab.3

Der Prostatakrebs wird in etwa zwei Drittel der Fälle in einem frühen Stadium erkannt, in dem die Prognose gut ist. So überleben knapp 91 Prozent der Männer mit Prostatakrebs mindestens fünf Jahre.1

In Abhängigkeit von der Ausdehnung des Tumors, der mutmaßlichen Lebenserwartung des Patienten und dem Patientenwunsch stehen für das früh erkannte Prostatakarzinom verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung: Die aktive Überwachung, das abwartende Beobachten, die Strahlentherapie oder die operative Entfernung der Prostata.3 Weitere Therapieverfahren kommen zum Einsatz, wenn der Tumor bereits umgebendes Gewebe befallen und/ oder Tochtergeschwülste (Metastasen) in Lymphknoten und anderen Organen gebildet hat.3

Besteht ein erhöhtes Risiko, dass der Tumor nach der Operation beziehungsweise Bestrahlung wiederkehrt – etwa wenn der Tumor schon über die Prostata hinausgewachsen ist – erfolgt zum Bespiel in bestimmten Fällen zusätzlich eine Hormonentzugstherapie.3 Diese unterdrückt die Wirkung des männlichen Sexualhormons Testosteron im Körper, welches das Wachstum von Prostatakrebs begünstigt. Der Hormonentzug ist auch die Standardtherapie im weiter fortgeschrittenen Stadium, in dem sich bereits Fernmetastasen gebildet haben und lokale Methoden wie Operation oder Strahlentherapie zur Therapie nicht mehr ausreichen. In diesem Stadium besteht die Möglichkeit einer Kombinationstherapie mit einer neuen Hormontherapie oder einer Chemotherapie.4

Häufige Fragen

1. Ist Prostatakrebs vererbbar?

Prostatakrebs ist keine Erbkrankheit im klassischen Sinne. Dennoch gibt es Hinweise darauf, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen können. Männer, deren Brüder oder Väter an einem Prostatakarzinom erkrankt sind, haben ein erhöhtes Risiko im Laufe ihres Lebens zu erkranken.5

2. Welche Risikofaktoren gibt es?

Das Alter ist der wichtigste Risikofaktor für Prostatakrebs. Während das Risiko für einen 35-jährigen Mann, in den nächsten 10 Jahren zu erkranken, unter 0,1 Prozent liegt, beträgt das Risiko eines 75-jährigen Mannes etwa 7 Prozent.1

3. Ab welchem Alter ist eine Vorsorgeuntersuchung sinnvoll?

Diese Frage wird unter Mediziner:innen kontrovers diskutiert. Entscheidet sich ein Mann für Maßnahmen zur Früherkennung von Prostatakrebs, empfehlen Ärzt:innen ihm ab 45 Jahren eine Tastuntersuchung sowie bei entsprechendem Wunsch die Bestimmung des PSA-Werts.6

 

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Angaben zur Häufigkeit von Prostatakrebs in Deutschland vom Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert Koch-Institut

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  1. Robert Koch-Institut (Hrsg) und die Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V. (Hrsg). Krebs in Deutschland für 2019/2020. 14. Ausgabe. Berlin, 2023. https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutsc... Letzter Zugriff am 27.02.2024
  2. Prostatahilfe Deutschland. Symptome bei Prostatakrebs. https://www.prostata-hilfe-deutschland.de/prostata-news/symptome-bei-pro... Letzter Zugriff am 27.02.2024
  3. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., Deutsche Krebsgesellschaft e. V. und Stiftung Deutsche Krebshilfe. Leitlinienprogramm Onkologie. Prostatakrebs I – Lokal begrenztes Prostatakarzinom. 3. Auflage 2018. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downlo... Letzter Zugriff am 27.02.2024
  4. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., Deutsche Krebsgesellschaft e. V. und Stiftung Deutsche Krebshilfe. Leitlinienprogramm Onkologie. Prostatakrebs II – Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom. 4. Auflage 2018. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downlo... Letzter Zugriff am 27.02.2024
  5. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., Deutsche Krebsgesellschaft e. V. und Stiftung Deutsche Krebshilfe. Leitlinienprogramm Onkologie.S3-Leitlinie Prostatakarzinom- Langversion 6.2, 2021, AWMF Registernummer: 043/022OL. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downlo... Letzter Zugriff am 27.02.2024
  6. Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e. V., Deutsche Krebsgesellschaft e. V. und Stiftung Deutsche Krebshilfe. Leitlinienprogramm Onkologie. Früherkennung von Prostatakrebs – Information für Männer. 2. Auflage, Juli 2015. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downlo... Letzter Zugriff am 27.02.2024 

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