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Handelsblatt Health 2018: Dr. Christoph Bug diskutiert über Disease Interception

Handelsblatt Health 2018:
Dr. Christoph Bug diskutiert über Disease Interception
Was wäre, wenn wir Krankheiten behandeln würden, bevor erste Symptome entstehen und so verhindern könnten, dass sie überhaupt ausbrechen? Diese Frage stellte Dr. Christoph Bug, Medizinischer Direktor und Mitglied der Geschäftsleitung bei Janssen Deutschland, auf der Handelsblatt Jahrestagung Health 2018 in Berlin. Das forschende Pharmaunternehmen ist davon überzeugt, dass dieser neue Ansatz - die sogenannte Disease Interception - zeitnah Realität werden wird. Durch die Teilnahme an Diskussionsveranstaltungen wie der Jahrestagung Health will Janssen Deutschland gezielt den öffentlichen Diskurs zum Thema Disease Interception anstoßen.

In seinem Vortrag am 23. Oktober 2018 stellte Dr. Bug das Konzept Disease Interception genauer vor. Dank neuer Technologien und einem immer besseren Verständnis davon, wie Krankheiten entstehen, ist es schon heute möglich, krankmachende Prozesse im Körper von gesunden Menschen festzustellen, bevor erste Symptome erkennbar sind. Bei Disease Interception geht es darum, diese krankmachenden Prozesse zuverlässig zu erkennen und mit Medikamenten gezielt zu unterbrechen. Wie derartige Disease-Interception-Therapien in Zukunft aussehen könnten, erklärte Dr. Bug unter anderem am Beispiel Alzheimer. Bestimmte Veränderungen im Blut etwa lassen sich heute schon feststellen, bevor sich die ersten Demenz-Symptome bemerkbar machen, so der Mediziner. Zukünftig könnte in diesem frühen Stadium gezielt eingeschritten werden. „Noch ist Disease Interception nicht am Patienten im Einsatz. Aber wir forschen intensiv daran und schon bald wird es erste Therapien geben, die genau das können. Und schon jetzt wissen wir: Disease Interception wird unser Gesundheitssystem grundlegend verändern – denn es stellt unsere Gesundheit in den Vordergrund und verhindert das Entstehen von Krankheiten. Das wäre ein echter Paradigmenwechsel“, so der Medizinische Direktor.

Dass dieser Paradigmenwechsel zahlreiche, unter anderem ethische, medizinische, ökonomische und regulatorische Fragen aufwirft, zeigte die anschließende Diskussion. Christoph Bug machte deutlich: „Wir von Janssen können diese Fragen nicht beantworten. Dafür braucht es einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs. Wir müssen gemeinsam mit allen Akteuren nach Antworten suchen – und zwar bevor die ersten Disease-Interception-Therapien zugelassen werden. Nur so können wir sicherstellen, dass diese Therapien dann auch tatsächlich denjenigen zur Verfügung stehen, die davon profitieren können – Menschen mit einem besonders hohen Erkrankungsrisiko.“

Foto: © Dietmar Gust / Euroforum