Medizin der Zukunft
Roboter, die operieren und Spritzen setzen, Medikamente, die tödliche Krankheiten heilen können, und Diagnoseverfahren, die Krankheiten erkennen, bevor sie ausbrechen – Wie könnte die Medizin der Zukunft aussehen?
Diese Frage können wir teilweise beantworten, denn unsere Forscher:innen arbeiten schon heute weltweit Tag für Tag an der Medizin von morgen. Gemeinsam wollen wir eines Tages unsere Vision einer Zukunft, in der Krankheiten der Vergangenheit angehören, verwirklichen und sagen JA zu den Herausforderungen, die uns dabei begegnen. Erfahren Sie mehr über einige Ansätze, die aus unserer Sicht das Potenzial haben, die Medizin zu revolutionieren:
Ärzt:innen können von Fall zu Fall herausfinden, welche Therapie individuell am besten geeignet ist. Das ist der Kern der personalisierten Medizin (auch individualisierte Medizin genannt). Denn dabei entscheidet nicht allein die Krankheitsdiagnose über die bestmögliche Therapie, sondern vor allem die Charakteristika der Patient:innen, wie genetische, molekulare und zelluläre Besonderheiten.
Aus unserer Sicht kann die personalisierte Medizin unsere Gesundheitsversorgung sicherer und effizienter machen. Denn sie ermöglicht es, mehr Menschen noch gezielter zu helfen, vermeidet unnötige Therapien und minimiert Nebenwirkungen. Dadurch verbessern sich Behandlungsergebnisse und die Lebensqualität der Patient:innen. Davon profitieren nicht zuletzt auch die Kostenträger und das Gesundheitssystem. Die personalisierte Medizin wird die heute gültigen Standards aus unserer Sicht fundamental verändern, etwa hinsichtlich der Marktzulassung von Medikamenten oder der Vergütung von Medikamenten und Leistungen.
Ein Beispiel aus der Onkologie macht deutlich, wie die personalisierte Medizin arbeitet: Mit einem Test lässt sich zum Beispiel genau feststellen, welche Gene im Tumorgewebe einer an Darmkrebs erkrankten Person mutiert sind. Davon hängt ab, welche Therapien wirken. Anhand des Testergebnisses können die Medikamente individuell für jede:n Patient:in ausgewählt werden. Oftmals ist für so einen Vortest nur eine Blutprobe erforderlich. Als forschendes Pharmaunternehmen wollen wir dazu beitragen, die personalisierte Medizin mehr und mehr zu etablieren und auszubauen.
Weitere Informationen
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung informiert über Maßnahmen zur Förderung der individualisierten Medizin und über ihre Perspektive
bmbf.de
Bakterien, Pilze, Viren – all diese Mikroorganismen leben auf, im und um den Körper des Menschen. Zusammen werden sie Mikrobiom genannt. Aktuell stehen potenziell mehr als 50 Krankheiten im Zusammenhang mit dem Mikrobiom, darunter Typ 1 Diabetes, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Asthma und Darmkrebs. Während man die kleinen Organismen früher lediglich als Auslöser von Krankheiten betrachtet hat, weiß man heute, dass sie auch eine entscheidende Rolle für unsere Gesundheit spielen.
Wir bei Janssen glauben, dass das menschliche Mikrobiom eine nie zuvor dagewesene Chance bietet, die Zukunft der Gesundheitsversorgung zu verändern. Wir arbeiten daran, zu verstehen, wie sich das Mikrobiom während unseres Lebens verändert, welchen Einfluss unsere Gene, unser Lebensstil und unsere Umwelt darauf haben und wie es mit Krankheiten zusammenhängt.
Das Mikrobiom kann uns helfen, neue und gezieltere Therapien zu finden, um Krankheiten vorzubeugen, aufzuhalten und zu heilen. Deshalb haben wir 2015 in den USA das Janssen Human Microbiome Institute (JHMI) ins Leben gerufen. Dort forschen wir gemeinsam mit Partner:innen an innovativen Mikrobiom-basierten Therapien. In Europa konzentrieren sich die Start-ups in unserem Inkubator JLABS in Belgien ganz auf die Erforschung des Mikrobioms. Die Anwendungsmöglichkeiten in der Medizin sind zahllos: Zum Beispiel kann man Mikroorganismen und Phagen, die ein gesundes Mikrobiom fördern, als Medikamente einsetzen oder Wirkstoffe nutzen, die unerwünschte Mikrobiom-Aktivitäten gezielt verändern oder unterdrücken. Aber auch neue Diagnoseverfahren auf Basis des Mikrobioms und Impfungen sind denkbar. Gemeinsam mit der Holobiome Corporation, einem Unternehmen, das Mikrobiomtherapien entwickelt, erforschen wir zum Beispiel gerade die Bedeutung des Mikrobioms für unseren Schlaf. Ziel ist es, eine neue Behandlung für Schlaflosigkeit zu finden.
Weitere Informationen
Das Janssen Human Microbiome Institute
Human Microbiome Institute
Unser europäischer Start-up-Inkubator, in dem schwerpunktmäßig zum menschlichen Mikrobiom geforscht wird
JLABS Beerse
„Wir sind überzeugt, dass die Entwicklung neuer Konzepte wie Disease Interception, der frühzeitigen Diagnose und Unterbindung einer Krankheit vor ihrem eigentlichen Ausbruch, die zukünftige Versorgung von Patient:innen grundlegend verändern kann.“
Andreas Gerber
VorsitzendeR der Geschäftsführung Janssen Deutschland
Trotz aller technologischen Errungenschaften behandeln wir heute viele Krankheiten vor allem dann, wenn Symptome bereits sichtbar sind. Disease Interception setzt deutlich früher an. Ziel des Ansatzes ist es, das Ausbrechen von Krankheiten frühzeitig zu stoppen, umzukehren oder sogar gänzlich zu verhindern.
Wir glauben an eine Zukunft, in der wir Krankheiten schon vor dem Ausbruch diagnostizieren und therapieren können. Künftig könnten Ärzt:innen dann bereits vor dem Zeitpunkt einschreiten, zu dem heute eine Diagnose gestellt wird – oftmals Jahre bevor erste Symptome überhaupt sichtbar werden. Um das zu schaffen, müssen wir nicht nur die Krankheiten noch besser verstehen, sondern auch individuelle Risikofaktoren (phänotypische Merkmale, genetische Prädisposition, Umweltfaktoren etc.) identifizieren.
Dafür haben wir 2015 einen eigenen Forschungsbereich in den USA gegründet, den Disease Interception Accelerator (DIA). Hier erforschen wir die grundlegenden Ursachen für das Entstehen von Krankheiten in Hoch-Risikogruppen. Ein Beispiel: Bereits mehrere Jahre bevor Typ 1 Diabetes ausbricht, lassen sich erste Anzeichen der Erkrankung erkennen. Unser Ziel ist es, das Risiko zukünftig bereits bei der Geburt bestimmen zu können und das Ausbrechen gänzlich zu verhindern.
Gemeinsam mit den WinterLight Labs arbeiten wir aktuell an einer Möglichkeit, neurodegenerative Erkrankungen zu erkennen, lange bevor Symptome sichtbar werden. Dafür nutzen wir künstliche Intelligenz. Außerdem forschen wir, um Lungenkrebs künftig vorbeugen und aufhalten zu können. Gemeinsam mit dem Integrative Cancer Research des MIT wollen wir Lungenkrebs besiegen.
Weitere Informationen
Der Janssen World Without Disease Accelerator
World Without Disease Accelerator
EM-62901