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Janssen auf der Health 4.0

Janssen auf der Health 4.0:
Medizinische Innovationen nicht mit überholten Methoden ausbremsen!

 

26. November 2019

Am 25. und 26. November diskutierten Experten aus Wissenschaft, Gesellschaft, Gesundheitswirtschaft und Politik auf der Health 4.0 über die Transformation von Medizin und Gesundheitswesen. Im Fokus stand die bestmögliche Verzahnung von Digitalisierung, Wissenschaft, Rahmenbedingungen und Marktzugangsbedingungen. Als eines der führenden forschenden Pharmaunternehmen und Partner der Health 4.0 war Janssen Deutschland eingeladen, die Ideen und Lösungsansätze des Unternehmens in die Debatte einzubringen.

Eine zentrale Frage am 26. November lautete: Das Spannungsfeld zwischen Innovation und Regulierung – Reichen die vorhandenen Instrumentarien für eine internationale Wettbewerbsfähigkeit aus? Andreas Gerber, Vorsitzender der Geschäftsführung bei Janssen Deutschland, verwies in der Diskussion mit Vertretern aus Politik, Medizin, Wissenschaft, Krankenkassen und Wirtschaft auf das Credo des Unternehmens. Medizinische Innovation müsse den Patienten dienen. Die Voraussetzung dafür sei, dass Menschen möglichst schnell Zugang zu medizinischen Innovationen erhalten – bei aller gebotenen Prüfung der Wirksamkeit und Sicherheit.

Das AMNOG sei im Kern ein wertorientiertes System, das es ermögliche, Innovationen unmittelbar nach der Zulassung auf den Markt zu bringen, sagte Gerber. Es müsse jedoch weiterentwickelt werden, damit es mit der methodisch-wissenschaftlichen Entwicklung Schritt halte und Innovationen nicht durch überholte Methodiken ausgebremst werden.

Das Digitale Versorgung Gesetz (DVG) allerdings greife in wesentlichen Punkten zu kurz, so Andreas Gerber. „Forschende Pharmaunternehmen sind ein wichtiger Teil der Forschungslandschaft und Treiber von medizinischen Innovationen. Warum das DVG Unternehmen kein Antragsrecht auf Nutzung der vorliegenden Versorgungsdaten zu Forschungszwecken einräumt, ist nicht nachvollziehbar“. Damit verspiele das DVG die Chance, die Möglichkeiten, die moderne Datenverarbeitung für die Forschung und Entwicklung neuer Therapien bereithält, in vollem Umfang zu nutzen. Auch das enorme Potenzial der elektronischen Patientenakte nutze Deutschland nicht aus, weder im Hinblick auf die Art der gespeicherten Daten noch im Hinblick auf ihre Nutzung zu Forschungszwecken. Hier lohne ein Blick nach Estland. Für die Esten sei entscheidend, wer den medizinischen Fortschritt voranbringen könne. Deshalb sei selbstverständlich, dass auch Pharmaunternehmen Daten zu Forschungszwecken nutzen dürfen. „Diese Denkweise wünsche ich mir auch für Deutschland. Ich wünsche mir außerdem mehr Chancenbewusstsein und mehr Konsequenz wenn es darum geht, das enorme Potential der Digitalisierung für die Medizin der Zukunft zu nutzen“, so Gerber.

In der Diskussion zum Thema „Medizin der Zukunft: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz nutzen, um Gesundheit zu erhalten, statt Krankheiten zu behandeln“ am 26. November stellte Dr. med. Christoph Bug, Medizinischer Direktor und Mitglied der Geschäftsführung von Janssen Deutschland, das Konzept der Disease Interception vor. Das Ziel dieses neuen Ansatzes ist, Krankheiten zu erkennen und aufzuhalten, bevor sie ausbrechen. Den Medical Need begründete Bug damit, dass auch eine frühzeitige Diagnose schwerer progressiver Erkrankungen zu spät komme. Der Tumor habe sich bereits gebildet; im Fall der Alzheimer Demenz sei das Gehirn bereits irreversible geschädigt. Aus der Forschung wisse man, dass zwischen dem Beginn des Krankheitsprozesses und dem Auftreten erster Symptome Jahre vergehen können, ohne dass der Betroffene etwas merke. Durch eine gezielte medikamentöse Intervention in einem therapeutisch relevanten Zeitfenster, dem sogenannten Interception Window, sei es perspektivisch möglich, den Erkrankungsprozess zu stoppen, zu verzögern oder umzukehren, bevor erste klinische Symptome auftreten.

Die Teilnehmer der Diskussion, darunter Autoren des von Janssen unterstützten Fachbuchs zu Disease Interception, waren sich einig: Disease Interception bedeutet einen Paradigmenwechsel für das Gesundheitswesen. Damit Betroffene von diesem neuen Ansatz profitieren können, sobald erste Therapien zugelassen seien, müssten die damit verbundenen Fragen jedoch frühzeitig diskutiert werden. Dabei müsse der Patient noch stärker als bislang im Mittelpunkt stehen.