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Junge Schmerzforscher ausgezeichnet

Junge Schmerzforscher ausgezeichnet

Dr. Joachim Erlenwein, Göttingen, und Dr. Manuel Pedro Fernandes Lobo Pereira, Münster, sind die beiden Nachwuchstalente, die in diesem Jahr den NachwuchsFörderpreis Schmerz der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. in Kooperation mit Janssen erhalten. Am Deutschen Schmerzkongress 2015 in Mannheim wurde die mit insgesamt 10.000 Euro dotierte Auszeichnung im Rahmen des Top Young Science Symposiums an die beiden Preisträger übergeben. Mit dem NachwuchsFörderpreis Schmerz werden jährlich zwei junge Wissenschaftler ausgezeichnet, deren innovative Arbeiten einen wesentlichen Beitrag zur Therapie chronischer Schmerzen erwarten lassen.

Den ersten Preis erhielt 2015 Dr. Manuel Pedro Fernandes Lobo Pereira von der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Münster für sein Projekt „Bedeutung der körpereignen Schmerzhemmung für Hyperalgesie nach einer Verbrennung 1. Grades bei gesunden Probanden". In Ihrer Laudatio betonte PD Dr. Regine Klinger, Vizepräsidentin der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. „Dieses Projekt war die herausragende Arbeit unter allen Einsendungen und überzeugte die Jury durch ihre hochrelevante, bislang noch nicht untersuchte Fragestellung.“ Im Mittelpunkt seiner vorwiegend experimentell-wissenschaftlichen Arbeit steht die endogene Schmerzhemmung. Pereira will untersuchen, ob es einen möglichen Zusammenhang zwischen der Stärke der endogenen Hemmung und zentraler Sensibilisierungsprozesse in einem etablierten humanen Schmerzsurrogatmodell, einer Verbrennung 1. Grades, gibt.

Des Weiteren will er dabei die Rolle des Geschlechtes und die Bedeutung verschiedener Sexual - Hormone für diese Korrelationen und mögliche Unterschiede bei Männern und Frauen sowie Frauen in verschiedenen Zyklusphasen untersuchen. Die Jury überzeugte hierbei besonders der ausgesprochen versierte Versuchsaufbau mit einem Crossover-Design, die Erfassung verschiedenster Parameter und die klinische Relevanz der endogenen Hemmung mit potentieller Übertragbarkeit auf Schmerzen in verschiedenen klinischen Settings.

Mit dem zweiten Preis zeichnete die Jury Dr. Joachim Erlenwein, Klinik für Anästhesiologie, Schmerztherapie der Universitätsmedizin Göttingen aus. Mit seinem Projekt „Untersuchung der funktionellen Variabilität der Aktivität der Rückenmuskulatur als klinischem Marker in der Therapie chronischer Rückenschmerzen" will Herr Erlenwein untersuchen, ob die funktionelle Variabilität der Aktivität der Rückenmuskulatur als klinischer Marker in der Therapie chronischer Rückenschmerzpatienten fungieren kann. Die Jury überzeugte bei diesem Projekt insbesondere die Übertragung bereits publizierter Vordaten an freiwilligen Probanden auf die klinische Situation unter Einbezug von Patienten mit chronischen Rückenschmerzen so wie das longitudinale Untersuchungsdesign.

Am Ende des Top Young Science Symposiums unterstrich Klinger, dass die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. und der Donator mit dem NachwuchsFörderpreis Schmerz Nachwuchswissenschaftler und ihre ausgezeichneten Arbeiten in den Fokus von Forschungseinrichtungen rücken und damit die Chancen auf weitere Förderung erhöhen wollen. Sie rief die Nachwuchswissenschaftler im Auditorium dazu auf, sich auch im kommenden Jahr wieder zahlreich um den jährlich ausgelobten Nachwuchsförderpreis zu bewerben.

Hintergrundinformationen zum NachwuchsFörderpreis Schmerz
Der NachwuchsFörderpreis Schmerz wird seit Herbst 2012 von der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. unter Beteiligung der Janssen-Cilag GmbH ausgeschrieben und im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses verliehen. Die Auszeichnung prämiert jährlich zwei zukunftsweisende Projekte zur Therapie chronischer Schmerzen mit dem Schwerpunkt „patientenbezogene Forschung“ und ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Weitere Informationen zu den Ausschreibungsmodalitäten und die Möglichkeit sich online zu bewerben sind im Rahmen der Bewerbungsfrist auf der Website der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V. www.dgss.org zu finden.

Über die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V.
Die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. ist mit rund 3.400 persönlichen Mitgliedern die größte wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft im Bereich Schmerz in Europa. Die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. ist Mitglied der IASP (International Association for the Study of Pain) sowie der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften). Sie ist zudem die interdisziplinäre Schmerzdachgesellschaft von derzeit 18 mitgliederstarken weiteren medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften im Bereich Schmerz. Diese Fachgesellschaften repräsentieren über 60.000 Mitglieder. Ihre Mitgliedschaft ist interdisziplinär und interprofessionell und besteht aus Schmerzexperten aus Praxis, Klinik, Psychologen, Pflege, Physiotherapie u. a. sowie wissenschaftlich ausgewiesenen Schmerzforschern aus Forschung, Hochschule und Lehre. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dgss.org