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Podcast: Dr. Christoph Bug im Gespräch mit Inga Bergen

„Visionäre der Gesundheit“: Dr. Christoph Bug im Gespräch mit Inga Bergen

21. Juli 2021

Dr. Christoph Bug, medizinischer Direktor und Mitglied der Geschäftsführung bei Janssen Deutschland, war Gast im Podcast „Visionäre der Gesundheit“. Mit Gastgeberin Inga Bergen sprach er unter anderem über das Ziel von Janssen, Erkrankungen eines Tages im Sinne einer Disease Interception wirksam zu behandeln, bevor diese im klassischen Sinne ausbrechen, sowie über den Anspruch des Unternehmens, jedem Menschen bei Bedarf Zugang zu der individuell am besten geeigneten Therapie zu verschaffen.

Neben dem schon heute oder in absehbarer Zeit medizinisch Machbaren ging es im Gespräch auch darum, inwieweit unser heutiges Gesundheitssystem auf innovative Therapien im Sinne von Disease Interception oder personalisierte Therapien vorbereitet ist und welche Veränderungen notwendig sind, damit sie den Weg zu den Patient:innen finden.

Disease Interception – mehr als eine Vision

Erkrankungen vor ihrem Ausbruch zu verhindern, klingt zunächst nach Science-Fiction. Forschungsergebnisse zeigen jedoch: Es gibt eine Übergangsphase, in der noch keine Symptome auftreten, der Erkrankungsprozess im Körper jedoch schon begonnen hat. „Der Ansatz von Disease Interception ist es, eine Krankheit bereits in diesem frühen Stadium mithilfe validierter Biomarker zu diagnostizieren und das Zeitfenster zwischen „gesund“ und „krank“ für die Therapie zu nutzen“, erklärt Dr. Christoph Bug im Podcast. Das Konzept der Disease Interception steht exemplarisch für eine Entwicklung, die sich in Laboren und Studien weltweit immer deutlicher abzeichnet. Bedingt durch den rasanten wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn sowie die zunehmenden Möglichkeiten, digitale Tools, Big Data und Künstliche Intelligenz (KI) gezielt einzusetzen, verstehen Wissenschaftler:innen die Ursachen und Mechanismen immer besser. Schon heute setzen Therapien personalisierter an und wirken präziser.

Paradigmenwechsel in der Medizin

Die Medizin, wie sie über Jahrhunderte praktiziert wurde, befindet sich Christoph Bug zufolge in einem Wandlungsprozess. „Unser Anspruch ist, transformative Therapien zu entwickeln, von denen wir vorab sagen können, bei welchen Patient:innen sie gut wirken und bei welchen nicht, welchen Patient:innen wir damit helfen können und welchen wir die Nebenwirkungen einer voraussichtlich unwirksamen Therapie ersparen sollten. Dafür müssen wir die Prozesse auf biologischer, molekularer Ebene verstehen und deutlich früher ansetzen“, so der Mediziner. Er ergänzt: „Es wird immer deutlicher, dass wir unseren Krankheitsbegriff hinterfragen und im Einklang mit den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Möglichkeiten weiter-entwickeln müssen. Wenn zwischen dem Beginn eines Krankheitsprozesses und dem Auftreten erster Symptome teilweise Jahre vergehen, muss die Frage erlaubt sein, warum wir nicht früher intervenieren, statt zu reparieren, wenn wir die entsprechenden Werkzeuge dazu haben.“

Der Mediziner ist jedoch nicht nur Visionär, sondern auch Realist: Damit innovative medizinische Ansätze wie Disease Interception zeitnah den Weg in die Versorgung und damit zu den Patient:innen finden können, hält er eine Anpassung der Rahmenbedingungen sowie einen breit angelegten gesellschaftlichen Dialog zur Zukunft und den Möglichkeiten der Medizin für unabdingbar.  

Den vollständigen Podcast können Sie sich hier anhören: https://visionaere-gesundheit.de/dr-christoph-bug/