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Gesundheit über Grenzen hinweg

Gesundheit über Grenzen hinweg
Statement von Andreas Preising, Director Government Affairs and Policy EMEA, Johnson & Johnson

Gesundheitspolitik ist in der Europäischen Union ein vielschichtiges Thema, denn nach wie vor gehört die Organisation des Gesundheitswesens zur nationalen Kernkompetenz jedes Mitgliedsstaates. Doch Gesundheit macht nicht an der Grenze halt und in diesem Sinne engagiert sich die europäische Politik zunehmend die nationalen Systeme zu unterstützen und besser zu koordinieren. Ziel ist es, einen möglichst hohen Gesundheitsschutz für alle EU-Bürger sicherzustellen. Dazu gehören zum Beispiel die Möglichkeit der grenzüberschreitenden Versorgung, die wirksame Verhütung und Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten sowie ein einheitlicher Zugang zu Innovationen.

Als forschendes Pharmaunternehmen ist Janssen eng in den europäischen Politik- und Rechtsrahmen eingebunden. Die erste europäische Pharmagesetzgebung wurde vor genau 50 Jahren verabschiedet und seitdem kontinuierlich erweitert. Ein wichtiger Meilenstein war die Gründung der europäischen Arzneimittelagentur EMA vor 20 Jahren und die damit verbundene europäische Zulassung von innovativen Arzneimitteln. Jüngste Beispiele für europäische Arzneimittelpolitik sind eine neue EU-Verordnung für klinische Prüfungen sowie eine Richtlinie zum Schutz vor gefälschten Arzneimitteln. Als Branche mit den europaweit höchsten Forschungsinvestitionen und rund 700.000 Mitarbeitern stellt die Pharmaindustrie einen zentralen Wirtschaftszweig der EU dar. Wir von Janssen begrüßen einen einheitlichen europäischen Rechtsrahmen und engagieren uns, die Rahmenbedingungen aktiv mitzugestalten, damit Europa ein attraktiver Forschungsstandort und weltweiter Vorreiter in der Versorgung seiner Patienten bleibt.

Beispiel Tuberkulose

Europa ist für Janssen nicht nur der größte Wirtschaftsblock der Erde, sondern vor allem Lebensraum einer halben Milliarde  Menschen. Hier sehen wir uns in der Verantwortung, unseren gesellschaftlichen Beitrag zu leisten und die Versorgung und Lebensqualität unserer Patienten zu verbessern. Konkret heißt das: Wir entwickeln innovative Arzneimittel für einige der schwersten Krankheiten und kümmern uns darum, dass die Medikamente bei den Menschen ankommen, die sie dringend benötigen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist unser Engagement im Bereich Tuberkulose (TB) und ihrer multiresistenten  Form, der sogenannten MDR-TB (d.h. die Bakterien sind resistent gegen die beiden wichtigsten Medikamente der Standard-Therapie). Leider ist TB weltweit, aber auch in einigen Ländern Europas, weiterhin präsent. Vor allem MDR-TB stellt dabei eine wachsende Bedrohung und ernste Belastung nicht nur für die Patienten und ihre Angehörigen, sondern auch für die Gesundheitssysteme und Volkswirtschaften der betroffenen Länder dar. 15 der weltweiten 27 „high burden countries“ liegen in der Europäischen Region der Weltgesundheitsorganisation (WHO),  einschließlich 5 EU-Mitgliedstaaten.

2014 hat Janssen ein neues Medikament zur Behandlung dieser leicht übertragbaren Infektionskrankheit auf den Markt gebracht – das erste seit über 40 Jahren mit einem neuen Wirkmechanismus. Wir von Janssen machen uns dafür stark, den Zugang zur Versorgung zu verbessern – auch und insbesondere in wirtschaftlich schwachen Regionen. Dazu üben wir den engen Schulterschluss mit kompetenten Partnern wie der WHO, der Initiative Stop TB Partnership, nationalen sowie internationalen Verbänden und nichtstaatlichen Organisationen und vielen mehr. Anfang 2015 hat zum ersten Mal eine EU-Ratspräsidentschaft TB und MDR-TB zu ihrer Priorität im Bereich Gesundheit gemacht. Im März haben mehr als 30 europäische Nationen die sogenannte „Erklärung von Riga“ verabschiedet, mit der ein neues Kapitel im gemeinsamen Kampf gegen TB aufgeschlagen werden soll, um diese Epidemie bis 2050 zu beenden.

Es geht nur gemeinsam

Uns ist bewusst, dass die vielfältigen Herausforderungen der grenzüberschreitenden Gesundheitsversorgung nur gemeinsam gemeistert werden können. Das betrifft nicht nur die Bekämpfung von Infektionskrankheiten wie TB, Hepatitis und Ebola. Viele weitere Herkulesaufgaben warten darauf gelöst zu werden: Wie reagieren wir auf die Folgen einer alternden Gesellschaft? Wie dämmen wir die wachsende Last  chronischer Krankheiten ein? Wie verbessern wir den Zugang zu innovativen Therapien und medizinischen Leistungen bei gleichzeitiger Sicherung der langfristigen Nachhaltigkeit unserer Gesundheitssysteme?

Als breit aufgestelltes, innovatives Pharmaunternehmen  stehen wir bereit, um an der Entwicklung zukunftsorientierter Lösungen mit allen Akteuren im Gesundheitswesen zusammenzuarbeiten. Die Erfolgsgeschichte der europäischen Integration sollte auch in diesem Bereich fortgeschrieben werden, zum Wohle heutiger und zukünftiger Generationen.