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Psoriasis: Kampf gegen das Stigma

Psoriasis: Kampf gegen das Stigma

Hautkrankheiten sind für die Mitmenschen oft sichtbarer als andere Erkrankungen. Deshalb leiden viele Psoriasis-Betroffene sehr unter ihrer Erkrankung und getrauen sich doch manchmal lange nicht, zum Arzt zu gehen. Aber das verschlimmert den Krankheitsverlauf auf lange Sicht. Darum steht der diesjährige Welt-Psoriasis-Tag am 29. Oktober unter dem Motto «Zugang für alle».

Psoriasis ist eine entzündliche Hauterkrankung, die auch als Schuppenflechte bekannt ist. Aus diesem Namen leitet sich direkt das Erscheinungsbild ab: Durch eine überschiessende Entzündungsreaktion fängt die Haut an einzelnen Stellen an zu jucken und zu brennen und die äusserste Hautschicht schuppt recht stark. Neben den Veränderungen der Haut werden vor allem im Spätstadium der Erkrankung auch Gelenke und andere Organe in Mitleidenschaft gezogen.1 Die Schuppenflechte ist eine chronische Erkrankung, die man mit Medikamenten und Anpassungen im Lebensstil meist gut in Schach halten kann, aber die bis heute nicht heilbar ist. In der Schweiz sind etwa 170'000 Personen betroffen.2

Komplizierter Alltag

Die Schuppenflechte verursacht bei den meisten Betroffenen Beschwerden, vor allem während eines Krankheitsschubs. Die Haut juckt und brennt und vor allem für Kinder ist es schwierig, genug Disziplin aufzubringen und die schuppenden Stellen nicht zu kratzen. Die tägliche Behandlung, die Körperpflege mit Cremes und häufige Kleiderwechsel bedeuten einen grossen Zeitaufwand für die Betroffenen. Ausserdem bringt die Psoriasis ein erhöhtes Risiko für andere Begleiterkrankungen mit sich: Psoriasis-Arthritis ist eine schwere Spätfolge der Psoriasis, bei der sich die Erkrankung bis in die Gelenke ausbreitet. Daneben leiden Betroffene mit Schuppenflechte auch häufiger an Herz-Kreislauf-Problemen und Diabetes, an chronischen Darmerkrankungen und an Depressionen.3

Psoriasis-Patient/innen sind besonders häufig von Depressionen betroffen, gerade auch wenn sie nur unter geringen Hautbeschwerden leiden. Denn die Schuppenflechte ist eine chronische Erkrankung, die häufig mit ästhetischen Einschränkungen einhergeht. Die Betroffenen sind deshalb besonders verletzlich und meiden Situationen, in denen sie sich den Blicken anderer ausgesetzt fühlen, wie zum Beispiel Schwimmbäder, Sauna oder Gemeinschaftsduschen.2

Ausgegrenzt und allein

Diese Stigmatisierung ist eine enorme Belastung für die Betroffenen, die ihre Lebensqualität noch zusätzlich herabsetzt. Sie kann eine Negativ-Spirale in Gang setzen, in der die Betroffenen aufgrund ihrer Ängste und Depressionen immer weniger soziale Kontakte pflegen und die Behandlung der Psoriasis vernachlässigen, was wiederum die Erkrankung verschlimmert. Doch Psoriasis ist nicht ansteckend und hat auch keine psychischen Ursachen, die Betroffenen sind also absolut nicht «selbst schuld».4

Die Angst vor Ausgrenzung und die Stigmatisierung wegen der Erkrankung führt aber dazu, dass Betroffene sich manchmal jahrelang nicht getrauen, mit ihren Beschwerden zu ihrem Hausarzt oder ihrer Hausärztin zu gehen. Und selbst wenn sie sich medizinische Hilfe suchen, versuchen es viele behandelnde Ärzt/innen erst einmal mit einer lokalen Behandlung mit einer Creme auf der betroffenen Hautpartie. Erst wenn sich die Symptome damit nicht bessern, gehen sie über zu einer systemischen Therapie, zum Beispiel mit Antikörpern gegen Bestandteile der überschiessenden Entzündungsreaktion.

Doch es könnte erfolgversprechender sein, möglichst frühzeitig entschieden gegen die Erkrankung vorzugehen. Denn die frühe, wirkungsvolle Behandlung ermöglicht den Betroffenen ein unbeschwertes Leben ohne starke Einschränkungen ihres Alltags und nicht nur eine Bekämpfung ihrer Symptome. Deshalb steht der diesjährige Welt-Psoriasis-Tag unter dem Motto «Zugang für alle», denn jede Patientin und jeder Patient mit Psoriasis sollte Zugang zu der bestmöglichen Therapie bekommen.5

Unterstützung für Betroffene

Janssen forscht aktiv an der Behandlung von Betroffenen mit der häufigsten Form der Psoriasis, der sogenannten Plaque-Psoriasis, mit dem Ziel, dass nach dem Ende der Therapie keine weiteren Krankheitsschübe auftreten. Darüber hinaus stellt Janssen Psoriasis-Betroffenen auf der Webseite «Janssen With Me» Informationsmaterial zum Umgang mit ihrer Erkrankung, über die Behandlungsmöglichkeiten und über die Psoriasis-Arthritis zur Verfügung. Ausserdem bietet die Schweizerische Psoriasis und Vitiligo Gesellschaft Anlaufmöglichkeiten und Veranstaltungen für Betroffene und die Webseite Hautstigma.ch adressiert das Thema Stigmatisierung durch Hauterkrankungen bei Jugendlichen und Kindern.

  1. https://dermanet.ch/psoriasis/ (Stand: 26. Juli 2023)
  2. https://www.spvg.ch/de/informationen/spvg-newsletter-abonnieren/archiv/2... (Stand: 26. Juli 2023)
  3. Schweizerische Psoriasis und Vitiligo Gesellschaft: «Ratgeber Psoriasis» (2018)
  4. https://farbenhaut.de/stigmatisierung-bei-schuppenflechte/ (Stand: 26. Juli 2023)
  5. https://www.usz.ch/krankheit/schuppenflechte/ (Stand: 26. Juli 2023)

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